Celeste ist Platforming-Kunst auf höchstem Niveau, ohne jemals eintönig oder frustrierend zu werden. Was Celeste jedoch so besonders macht, ist die Art und Weise, auf die es Gameplay und Story verknüpft: Herausforderndes Hüpfen und das Erklimmen eines Berges fungieren als Analogie fürs Bewältigen einer Depression. Mit wenigen Zeilen Dialog weckt Celeste stärkere Emotionen als das 2.000-Seiten-Drehbuch von Red Dead Redemption 2. Celeste zeigt, wozu das Medium Videospiel auch ohne Anleihen ans Kino fähig ist: Interaktivität verstärkt die simple Geschichte auf eine Weise, wie es kein geschriebener oder gesprochener Dialog je könnte. Wie Celeste im gesamten Spielverlauf spielerische Analogien benutzt, um Depression spielerisch nachzuempfinden, ist absolut meisterhaft. Natürlich ist Celeste kein tiefenpsychologischer Ratgeber. Weil sich unter all der Symbolik aber immer noch kompromissloser Spielspaß befindet, erreicht und sensibilisiert Celeste ein gewaltiges Publikum für Mental Health Awareness. Celeste durchbricht die Grenzen des 8-Bit-Platformers, eines der konservativsten Videospiel-Genres überhaupt. Dank zugänglicher Schwierigkeitsoptionen habt ihr keine Ausreden, dass Celeste zu schwer für euch sei.

Erinnert an: Super Meat Boy in weniger hässlich, N+ mit vernünftiger Physik, Cheryl Strayeds Autobiographie (oder den Film) „Wild“ aka eine lebensverändernde Lektüre

Erhältlich für: Xbox, PS4, Nintendo Switch, PC